Aus den Kritiken
„Kerkhof setzt zwar ganz auf die Schnelligkeit und Lebendigkeit des Textes, aber lässt auch jedem seiner Spieler den Raum, individuelle Grenzen auszuloten.

Eine Stunde nur steht das Ensemble auf der Bühne. In einer mit Couch, Tisch, Stuhl und Eisschrank auf das Notwendigste reduzierten Kulisse, redet und schwafelt man, raucht und schweigt minutenlang, und dennoch hat der Zuschauer in dieser kurzen Zeit mehr über die Verlorenheit und Einsamkeit des Menschen erfahren als in manch anderer, aufwendig inszenierter, mehrstündiger Theateraufführung."

Rheinische Post

„Die Inszenierung hält den theatralischen Stilmix des Niederländers Rijnders im schönen Schwebezustand. Drama, Performance, höherer Blödsinn und tiefere Bedeutung.

Das Darsteller-Trio trifft den verletzten Nerv, zeigt die Figuren wie hilflos zappelnde Fische im Aquarium der Einsamen.

Dass unter der Oberfläche die Krise brodelt, heraus will, aber keine Worte findet, macht die Aufführung spürbar."

Neue Ruhr Zeitung

„Ingo Kerkhof bringt diesen Mikrokosmos mit seiner Inszenierung ganz lapidar, in seiner ganzen Armseligkeit und Vertrautheit. Grossen Anteil an der so glaubwürdigen wie nachvollziehbaren Szenerie haben freilich die Darsteller. Sie spielen meist, als würden sie nicht spielen. Als wäre es ihr „wirkliches" Leben, dessen Scherben zur funkelnden Verfügungsmasse für hilflos-zynisches Gehabe wurde."

Westdeutsche Zeitung

„Kerkhofs Inszenierung handelt von Abwesenheit. Leerstellen, Pausen und Brüche sind seine wichtigsten dramaturgischen Mittel. Sie markieren Erschöpfungszustände. (...) Emotionen sind für diese Mittdreissiger lediglich Gesten, die sie sich von Vorbildern borgen müssen.

Die Figuren haben keine eigenen Geschichten. Wenn sie etwas über sich selbst sagen wollen, erzählen sie von Filmen und Zeitungsmeldungen. Manchmal lässt Regisseur Kerkhof sie auf- und abtreten, als steckten sie in der Drehrtür einer Boulevardkomödie.

Sprachunfähigkeit artikuliert sich hier physisch. „Silikon" hat die stärksten Dialoge, wenn geschwiegen wird. Die schönste Szene: während von den Männern nur die Stimmen zu hören sind, steht Magdalene Artelt allein auf der Bühne und wartet. Das Stück ist in diesem Moment ganz bei sich."

Die Welt

„Ingo Kerkhofs drastische Inszenierung entwickelt in nur einer Stunde skizzenhaft und prägnant den zum Scheitern verurteilten Versuch eines Trios, Gefühle mit Brutalität zu erzwingen. „Silikon" legt einen erschreckenden Kreislauf frei: Die Flucht vor sich selbst führt immer ins Nirgendwo und nie ins Paradies des menschlichen Miteinanders."

Berliner Morgenpost